Einige Bemerkungen über die Unendlichkeit und über das Zählen

Im 19. Jahrhundert hat der Mathematiker Georg Cantor die sog. "Mengenlehre" entwickelt. Sie hat wenig zu tun mit den bunten Kreisen und Dreiecken, gezeichneten Schnitt- und Vereinigungsmengen u.a., die man mancherorts den Grundschülern anstelle des Kleinen Einmaleins als "elementare Mathematik" verkauft hat. Die Mengenlehre von Georg Cantor beschäftigt sich mit so merkwürdigen Dingen, wie groß eigentlich die Unendlichkeit ist, wieviele Zahlen von welcher Sorte es gibt, und anderen Spezialitäten. Bis heute quälen sich Oberschüler, angehende Ingenieure und Naturwissenschaftler mit dieser Theorie, wenn sie am Anfang ihres Studiums die sog. "Analysis" lernen müssen. Wenn dir das zu abgehoben und praxisfern klingt, mache dir klar: ohne diese Theorie würdest du vielleicht nicht vor diesem Computer sitzen, es gäbe kein Internet, keine Atomphysik, keine Flugzeuge, keine modernen Medikamente...

Dein alter Mathematiklehrer wird dir sicher als erstes sagen, daß es diese Art von Menge nicht gibt, die in der Predigt erwähnt ist. Eine Menge, die nicht abzählbar ist (die Mathematiker sagen dazu "überabzählbar"), ist immer unendlich, das liegt in der Natur der Sache. Er wird dich vielleicht an die Menge der "Reellen Zahlen" erinnern, zu denen außer den normalen Zahlen, den Brüchen, den negativen Zahlen auch solche Exemplare wie die Kreiszahl Pi und die sog. "Wurzeln" gehören. Wenn er selbst im Internet bewandert ist, wird er dich vielleicht auf folgende Seiten hinweisen, auf denen du weiterlesen kannst: einmal zur Cantor-Diagonalisierung (warum es nicht mehr Brüche als natürliche Zahlen gibt - obwohl man es nicht gedacht hätte), und dann zur Erklärung, was Mathematiker eigentlich unter überabzählbar verstehen.

Daß das aber alles letzlich nichts hilft, um Gottes "Mathematik" zu verstehen, das hätte dir schon der Apostel Paulus gesagt, in seinem Römerbrief, Kapitel 11: "33 O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!  34 Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?« 35 Oder »wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß Gott es ihm vergelten müßte?« 36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen."

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