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Lebendiger evangelischer Glaube
drängt dazu, die gute Nachricht von Jesus Christus weiter zu
geben. Ich habe den Namen dieser
Webseite gewählt
als respektvolle Erinnerung an die methodistischen "Circuit Riders" -
übersetzt "Bezirksreiter". Diese Prediger betrieben besonders
während
der Besiedlung des amerikanischen Westens zwischen 1790 und 1840 die
christliche
Mission unter den Siedlern, und das unter großen
persönlichen
Opfern.
In der amerikanischen
Geschichtsschreibung sind die "Circuit Riders" ein
Begriff. Informiert man sich z.B. auf amerikanischen Internetseiten
darüber,
dann taucht immer wieder ein schöner Witz über sie auf, den
man fast nicht übersetzen kann: Ein Bezirksreiter reitet gegen
Abend, in Richtung der untergehenden
Sonne, zu seinem neuen Dienstort. Offensichtlich hat er es sehr eilig.
An einer Wegkreuzung trifft er einen der Siedlerjungen, einen besonders
frechen natürlich. Der fragt ihn: "Mister, wo wollen sie denn so
eilig
hin?" "Mein Sohn", sagt der Bezirksreiter im besten seelsorgerlichen
Ton,
"ich folge dem Herrn! (I am a follower of the Lord!)" Da meint der
Junge
nur trocken: "Mister, ihren Herrn kenne ich nicht. Aber eins kann ich
ihnen
sagen: auf diesem klapprigen Gaul holen sie ihn nie ein!"
In der rauhen Wirklichkeit
war
der
Dienst der Bezirksreiter oft alles andere als spaßig. Ein kurzer
Abschnitt aus einem "Klassiker" (Paulus Scharpf, Geschichte
der Evangelisation, 2. Auflage, Gießen 1980, S.107f) gibt einen
Einblick
in das Leben der "Circuit Riders":
"... Mit der Vorhut der Einwanderung der Einwanderung vordringend,
versorgten
sie sowohl die sich immer weiter nach Westen vorschiebenden
Grenzgebiete
als auch das besiedelte Land mit Gnadenmitteln. Vom Atlantischen bis
zum
Stillen Ozean, von Kanada bis zum Golf von Mexiko reichte ihr
Wirkungsgebiet.
Ein Predigtbezirk hatte oft eine Ausdehnung bis zu fünfhundert
Meilen,
so daß ein "Bezirksreiter", wie man den Reiseprediger nannte, zu
Pferde häufig vier bis sechs Wochen für eine Runde in seinem
Bezirk brauchte. ... Tag und Nacht predigten sie in
Blockhütten,
Scheunen, Schulhäusern, Gerichtsgebäuden oder auf Feldern.
Die
an einem Ort Gewonnenen schloß der Reiseprediger bei seinem
ersten
Besuch zu einer "Klasse" zusammen und ordnete an, daß die
Klaßmitglieder
unter Leitung eines "Klaßführers" mindestens ein- oder
zweimal
in der Woche zu gegenseitiger Förderung zusammenkamen. ... Von den zweiundachtzig
Bezirksreitern im Jahre 1782 waren einundsiebzig
unverheiratet. Von den 737 Predigern der ersten sechzig Jahre
(1784-1844)
starb beinahe die Hälfte vor dem dreißigsten Lebensjahr,
unter
ihnen 199 Prediger innerhalb ihrer ersten fünf Dienstjahre und
etwa
zwei Drittel, bevor sie zwölf Jahre hatten dienen können. So
aufreibend war ihr Dienst."
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